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Anzucht mit Saatgut
Anzucht mit Saatgut zum Jahresbeginn
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Das Gartenjahr startet in die neue Saison, die Beete sind geplant und in den Fingern kribbelt es. Doch die Ernüchterung folgt schon bald. Denn die Auswahl an Gemüse- und Blumenjungpflanzen im Handel ist überschaubar. Vor allem Gärtner, die spezielle Vorlieben haben, besondere Sorten wünschen oder auf exotische Variationen hoffen, sind oftmals enttäuscht bei dem Angebot an vorgezogenen Jungpflanzen.
Wer das gewisse Extra möchte, geht leider nicht selten leer aus. Zudem ist der Erfolg mit den vorgezogenen Setzlingen nicht automatisch beim Kauf inkludiert. Denn die Standortbedingungen zu Hause unterscheiden sich grundlegend von denen in den Aufzuchthäusern der Gärtnereien. Daher greifen immer mehr Hobbygärtner zu Sämereien. Damit die Anzucht mit Saatgut gelingt, haben wir einige Tipps zusammengefasst.
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Aussaat - Seedbombs
Eine Anzucht mit Saatgut lohnt sich
Der größte Vorteil bei der Anzucht mit Saatgut ist die Vielfalt. Nicht nur im Supermarkt muss sich der Kunde mit ein oder zwei Sorten Gemüse begnügen. Auch gut sortierte Gärtnereien oder individuell aufgestellte Fachcenter bieten nur eine kleine Auswahl an Gemüse- und Blumenjungpflanzen an. Die eingeschränkte Sortenauswahl gilt jedoch nicht für Sämereien.
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Anzucht mit Saatgut
Eigene Anzucht spart Geld
Hier können sich Kunden oftmals über eine Fülle an Varianten freuen und sich alte Raritäten genauso wie neue Exoten in ihren Garten holen. Zudem können sich Klein- und Großgärtner der Qualität sicher sein. Denn bei der eigenen Anzucht mit Saatgut kann man direkt Einfluss nehmen und muss keine eventuell anhaftenden Pestizide oder Pflanzenschutzmittel fürchten. Die Zeit, die man als Hobbygärtner in die Vorkultur investiert, zahlt sich auch finanziell aus. Denn Jungpflanzen können das Gartenbudget richtig belasten, im Gegensatz zu Sämereien.
So einfach funktioniert das Aussäen von Samen
Ein weiterer Vorteil ist die verlängerte Vegetationsperiode, die durch die Anzucht mit Saatgut geschaffen wird. Vor allem die Sonnenanbeter unter den Gemüsepflanzen wie Tomaten, Paprika, Auberginen, Melonen und Gurken sollten immer im Haus vorgezogen werden, damit Gärtner reiche Ernten einfahren können. Denn eine Aussaat im Freiland würde in unseren Breitengraden durch die kühlen Nächte im Frühjahr und Herbst kaum zu Erträgen führen.
Eine Anzucht mit Saatgut sorgt dafür, dass Gärtner nach den Eisheiligen schon blühfreudige, kräftige Jungpflanzen in ihrem grünen Paradies ihr Eigen nennen können. Auch klassische Sommerblumen wie Petunien, Sonnenblumen, Wicken oder Zinnien können ab Januar auf der Fensterbank vorgezogen werden. Die Anzucht mit Saatgut im Spätwinter garantiert einen Wachstumsvorsprung von fast zwei Monaten gegenüber Freilandsämlingen. Dadurch können sich die Gärtner wesentlich länger an der üppigen Blütenpracht im Blumenbeet erfreuen und den floralen Sichtschutz am Lieblingsplatz besonders früh genießen.
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Video: Paprika - Aussäen von Samen
Was es bei der Anzucht mit Saatgut zu beachten gibt
Die meisten Pflanzen sind Dunkelkeimer, das bedeutet, sie keimen besonders gut, wenn sie mit einer Mischung aus feuchter Erde und Sand bedeckt sind und eine warme Umgebung haben. Als Faustregel bei Dunkelkeimern gilt: Feine Samen sollten mit einer Erd-Sand-Schicht bedeckt werden, die etwa doppelt so dick ist wie das Samenkorn, große Samen mit einer Schicht, die dem Drei- bis Vierfachen des Korndurchmessers entspricht. So sind die Startbedingungen optimal.
Einige Pflanzen verfügen jedoch nur über wenig Energiereserven und keimen bei Licht. Sie könnten eine Erd-Sand-Schicht nach der Keimung nicht durchbrechen und würden „verhungern“. Bei der Anzucht mit Saatgut müssen die Samen der Lichtkeimer deshalb auf das nasse Erd-Sand-Gemisch aufgedrückt werden, um den Keimimpuls zu initiieren. Die Gefahr durch Austrocknen ist bei Lichtkeimern deutlich höher als bei Dunkelkeimern, daher müssen Lichtkeimer mehrmals täglich mithilfe einer Sprühflasche benebelt werden.
Keimbedingungen beachten
Während manche Pflanzen bereits bei geringen Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad keimen, benötigen andere wiederum Wärme von mindestens 20 Grad Celsius für den Start. Wer die Anzucht mit Saatgut wagt, der sollte die speziellen Keimbedingungen der Pflanzen über die Samenpackung in Erfahrung bringen, damit die Keimquote besonders hoch ist. Vor allem Kaltkeimer stellen eine besondere Herausforderung für Gärtner dar. Diese Samen haben einen sogenannten Wärmehemmer in ihrer DNA, damit sie nicht schon im Herbst austreiben. Dadurch lassen sie sich auch nicht einfach auf der Fensterbank vorziehen. Kaltkeimer sollten nach der Aussaat im feuchten Substrat für ca. 4 Wochen im Kühlschrank gelagert werden oder an einem kühlen Ort im Freien verweilen. Die ideale Temperatur für Kaltkeimer ist zwischen 2 und minus 4 Grad Celsius. Nach den 4 Wochen können die Kaltkeimer wieder ins Haus umziehen und ihre Blätter austreiben.
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Keimlinge in Erde
So gelingt die Anzucht mit Saatgut garantiert
Wer die Anzucht mit Saatgut wagt, dem stellen sich viele Fragen: Wann ist der ideale Zeitpunkt? Welche Töpfe werden benötigt? Ist spezielles Substrat notwendig? Ist eine Abdeckung sinnvoll? Doch am entscheidendsten für den Erfolg bei der Anzucht mit Saatgut ist das richtige Verhältnis zwischen Licht und Wärme. Je höher die Temperatur ist, umso mehr Licht benötigen die Pflanzen.
Vergeilen vermeiden
Andernfalls kommt es zum sogenannten Vergeilen – die Stängel der Jungpflanzen bleiben dünn und brechen. Wer mit der Aussaat wärmeliebender Pflanzen im Januar beginnen und damit die Blüh- bzw. Erntesaison so lang wie möglich gestalten möchte, dem seien sogenannte Pflanzenlampen ans Herz gelegt. Sie versorgen die Jungpflanzen mit ausreichend Licht und gewährleisten auch bei Wintersonne optimale Startbedingungen. Und auch wenn Abdeckungen den Lichteinfall hemmen, sind sie dennoch sinnvoll. Denn Abdeckungen halten Wärme und Feuchtigkeit, was besonders bei der Aufzucht über einer trockenen Heizung notwendig wird.
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Keimlinge in Anzuchtplatte
Bei der Anzucht mit Saatgut sollten Gärtner nicht beim Substrat sparen. Als ideal hat sich eine Mischung aus Pflanzerde und Anzuchterde erwiesen. Die Samen sollten in der oberen Schicht Anzuchterde keimen. Diese ist frei von Unkräutern oder Krankheitserregern und verhindert aufgrund der geringen Nährstoffdichte ein frühzeitiges „Schießen“ der Sämlinge. Nachdem die Pflanzen kräftiger sind, wachsen die Wurzeln in die tiefer liegende Pflanzerde, welche dem wachsenden Bedarf an Nährstoffen gerecht wird.
Das richtige Behältnis finden
Ob die Samen in Töpfe oder Schalen wandern, hängt von der Art der Pflanze ab. Große Pflanzen wie Tomaten oder Gurken lassen sich als Keimlinge leicht pikieren, daher können mehrere Samen in einen Topf ausgesät werden. Kleine Pflanzen wie Möhren nehmen durch das Pikieren leicht Schaden, daher empfiehlt es sich, diese Samen in sogenannten Quelltabletten in Schalen auszubringen. So können sie beim Auszug ins Freie unbeschädigt direkt weiterwachsen.
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