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Aussaat im Herbst
Die richtigen Sorten wählen für eine Aussaat im Herbst
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Der Sommer neigt sich dem Ende und die Sonneneinstrahlung verliert an Intensität. Dadurch lässt der Erntesegen bei Sonnenanbetern wie Tomaten, Paprika, Zucchini und Co. langsam nach und auch Herbstgemüse hat bereits eine stattliche Größe erreicht.
Doch das bedeutet noch lange nicht, dass sich Gärtner anschließend mit dem spärlichen Gemüse- und Kräuterangebot im Supermarkt begnügen müssen. Denn auch ab August können noch viele Sämereien in die Erde gebracht werden. Der Boden hat die Wärme des Sommers gespeichert, die kühlen Nächte halten Feuchtigkeit besser im Boden und die sinkenden Temperaturen begünstigen die Keimung von Sorten, die keine Hitze vertragen. Eine Aussaat im Herbst mit Spinat, Feldsalat, einigen Kräutern oder Blumen führt noch vor Einbruch des Winters zu Erfolgen. Und auch wenn Gärtner die Fruchtbarkeit des Bodens mit einer Gründüngung erhöhen möchten, dann ist eine Aussaat im Herbst am besten.
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Aussaat im Herbst - Gemüse und Kräuter
Gemüse aussäen
Der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Kohlgemüse ist zweifelsfrei der späte Sommer. Wenn Gärtner nur wenige Köpfe für die Versorgung benötigen oder sie nicht über ausreichend Platz verfügen, können die Samen auch zwischen August und September gestaffelt ausgesät werden. Wer die Blätter von Grünkohl, Pak Choi oder Chinakohl als Baby Leaf genießen möchte, darf dichter säen und sich bereits nach kürzester Zeit über frische Kohlblätter freuen. Auch Schnittmangold sowie viele anderen Blattsalate wie Feldsalat, Spinat oder Pflücksalate keimen bei der Aussaat im Herbst besonders gut, insbesondere wenn sie mit kühlem Leitungswasser benetzt werden. Schon wenige Wochen später bereichern sie die Küche. Wer Rote Bete mag und einen Südbalkon sein Eigen nennt, der kann die aromatischen Kugeln noch ab August säen. Denn die Aussaat im Herbst ist bei milden Regionen erfolgreich, andernfalls schmeckt Rote Bete dann als Baby-Beets im Salat.
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Aussaat im Herbst
Kräuter aussäen
Viele Küchenkräuter lassen sich zwar nicht unbedingt im Beet, aber im Gewächshaus, in Töpfen auf der Terrasse oder in flachen Schalen auf dem Balkon ziehen. Blattkoriander, bekannt für viele asiatische und orientalische Gerichte, ist dankbar für die nachlassende Hitze. Auch Kerbel, ein Muss in der französischen Küche, kann noch bis September erfolgreich im Halbschatten ausgesät werden. Wer Dill für Eierspeisen, Salate, Fisch und Gemüsegerichte frisch ernten möchte, dem sei eine Aussaat im Herbst ans Herz gelegt. Knollenfenchel keimt ebenfalls im Herbst noch sehr gut, er ist von Kopf bis Fuß verwertbar und bereichert bereits wenige Wochen nach der Aussaat die Teller. Für alle Kräuter gilt: Wer zwischen Anfang August und Ende September in Etappen etwa alle 2 Wochen neue Kräutersamen in die Erde ausbringt, der erntet nicht nur für den aktuellen Bedarf, sondern kann auch hervorragend Wintervorräte anlegen.
Aussaat im Herbst - Blumen und Zwiebelgewächse
Vor allem ab August verwandeln sich Staudenbeete, Balkonkästen und Terrassenbegrenzungen in ein wahres Feuerwerk, denn spätblühende Stauden in den Farben rot, orange, gelb und violett begeistern die Gärtner mit ihrem Flor. Doch was ist, wenn auch die Blütezeit dieser Pflanzen vorbei ist? Phacelia und Ringelblumen gelten gemeinhin als extrem schnellkeimend und schnellwachsend. Auch Malven, Borretsch, Schwarzkümmel oder Dill keimen noch zuverlässig, wenn die Tage im Herbst kürzer und die Sonneneinstrahlung geringer werden. Koriander, Wucherblume, Vexiernelke, Muskatellersalbei und Duftnessel sind sehr anspruchslos und wachsen auch nach der Aussaat im Herbst noch zu schönen Blumen heran.
Nahrungsquelle für Mensch und Tier
All diese Pflanzen haben zudem einen sehr großen ökologischen Wert. Denn sie bereichern nicht nur Gärten, Balkone oder Terrassen mit ihrem Flor, sie stellen vor allem für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge eine essenzielle Nahrungsquelle im frühen Herbst dar, wenn alle anderen Sommerblumen bereits verblüht sind. Frühlingszwiebeln sind, trotz des Namens, auch für die Aussaat im Herbst geeignet. Denn die Knollen bilden zwar nicht mehr aus, doch das Grün kann kontinuierlich den gesamten Winter über geerntet und verwendet werden. Als würzige Beigabe zu Quark, Gemüsegerichten oder Fleisch bringen Frühlingszwiebeltriebe Frische in die Herbst- und Winterküche, während die Setzlinge im Frühjahr dann ausreifen.
Lauchzwiebeln gelten als Weiterentwicklung der Frühlingszwiebeln und haben einen angenehm würzigen, aber wenig scharfen Geschmack. Sie entwickeln keine Knolle, daher können sie auch im Herbst noch ausgesät werden und mit ihren langen Schäften Salate und Ofengerichte im Herbst verfeinern. Gärtner, die gerne Radieschen und Rettich ernten möchten, können bereits wenige Wochen nach der Aussaat im Herbst reiche Ernte einfahren. Denn diese Arten lieben kühlere Nächte und weniger Sonne bei der Keimung. Das knackige, mild-scharfe Zwiebelgewächs ist roh wie auch gedünstet ein Genuss.
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Video: Hausgurke Aussaat
Aussaat im Herbst - Gründüngung
Mithilfe der Gründüngung lässt sich die Qualität des Bodens nachhaltig verbessern. Dazu werden bestimmte Pflanzen ausgesät, die den Boden positiv verändern. Grund dafür ist zum einen das tief reichende Wurzelsystem der Gründüngungspflanzen. Es lockert selbst schwere und verdichtete Böden bis in die tiefsten Schichten. Ein Umgraben im Herbst entfällt dadurch. Somit werden die im Boden lebenden Mikroorganismen nicht gestört oder abgetötet. Zum anderen werden die abgeschnittenen oder abgefrorenen oberirdischen Pflanzenteile von Regenwürmern und anderen im Boden lebenden Lebewesen zersetzt. Die Gründüngung hat viele Vorteile.
Unrkäuter zu schätzen wissen
Denn die Pflanzen befestigen die Erdoberfläche, sodass einer Verschlämmung entgegengewirkt wird. Auch Unkräuter haben bei einer Gründüngung keine Chance. Durch die Zersetzung der Pflanzenteile erhöht sich der Humusanteil, sodass die Erde mehr Wasser und Nährstoffe speichern kann. Einige Gründüngungspflanzen sind zudem dafür bekannt, dass sie Schädlinge im Boden vertreiben und die Erde stickstoffreicher machen. Besonders beliebte Gründüngungspflanzen für die Aussaat im Herbst sind Tagetes, Buchweizen, Phacelia, Senf, Winterroggen, Kresse, Klee oder Feldsalat. Tagetes hat neben den bodenlockernden Eigenschaften auch noch eine besondere Aufgabe. Denn die von den Wurzeln ausströmenden Pflanzensubstrate vertreiben im Boden lebende Fadenwürmer (Nematoden).
Senf beeinflusst nicht nur das Bakterien- und Pilzleben in der Erde sehr positiv, er kann auch nach der Aussaat im Herbst für die Küche geerntet werden. Lupinen oder Klee reichern über die Wurzeln die Erde mit Stickstoff an, was besonders bei stark ausgezehrten Böden vorteilhaft ist. Blühende Gründüngungspflanzen wie Buchweizen oder Phacelia locken eine Vielzahl von nektarsammelnden Insekten an und sind daher essenziell für den Wintervorrat. Feldsalat oder Kresse kann bereits wenige Tage nach der Aussaat im Herbst schon wieder in den Boden eingearbeitet werden. Diese Sorten sind für den kurzphasigen Anbau bei sehr frühem Frost gedacht.
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Samen mit Handschuhen und Harke
Blumenzwiebeln überwintern – so überstehen sie die kalte Jahreszeit am besten
Alle Zwiebeln und Knollen, die nach einer Trockenzeit von 4 Wochen noch gesund aussehen, dürfen ins endgültige Winterquartier umsiedeln. Wenn die Speicherorgane schon junge Triebe zeigen, war der Trockenplatz zu warm. Auch diese Zwiebeln und Knollen müssen aussortiert werden. Für alle anderen Arten heißt es nun: Rein in die gute Stube! Die Speicherorgane von Dahlien, Begonien und Gladiolen sind über einen Platz im Sandkasten sehr dankbar.
Dafür einfach eine flache Schüssel oder einen Wäschekorb mit Sand befüllen und dort sommerblühende Blumenzwiebeln überwintern. Die Knollen und Zwiebeln dürfen sich aber keinesfalls berühren! Speicherorgane von Canna, Montbretien und Lilienarten sind in einer Holzkiste gut aufgehoben. Diese am besten mit Vlies auslegen, die Zwiebeln und Knollen darauf in guten Abständen auslegen und leicht mit Erde bedecken. Alle anderen Blumenzwiebeln überwintern in einem Jutesack, der Feuchtigkeit aufnimmt, diese aber nicht an die Zwiebeln abgibt.
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Verschiedene Blumenzwiebeln
Als endgültiger Standort kann eine Garage, ein Keller, ein Treppenhaus oder auch ein kleines Gewächshaus dienen. Egal, wo sommerblühende Blumenzwiebeln überwintern, sie müssen in ihrem Zuhause gute Bedingungen vorfinden, damit sie im Folgejahr zuverlässig wieder austreiben können. Am besten sind eine Temperatur von 2 bis 5 Grad Celsius, eine geringe Luftfeuchtigkeit von maximal 60 % und Dunkelheit.
Und noch ein kleiner Tipp: Wer im Sommer keine Fotos von seinen Schönheiten gemacht hat, der sollte spätestens nach dem Ausgraben der Zwiebeln die Standorte markieren. Denn vielleicht war die Kombination der verschiedenen Dahlienarten besonders hinreißend und sollte unbedingt im Folgejahr wiederholt werden. Oder die Montbretien waren mit dem Standort gar nicht zufrieden, weshalb Gärtner besser einen neuen Platz für die Zwiebeln suchen sollten. Ob die gleiche Stelle oder doch eine neue – bevor Blumenzwiebeln überwintern, hilft eine Standortmarkierung für die Pflanzung im Folgejahr.
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