Erde im Kübel
#blumenerde #pflanzenpflege #tipps

Wenn die Blumenerde Schimmel ansetzt - das ist die Lösung!

Blumenerde und Schimmel – das muss nicht sein!

Geschätzte Lesedauer: 6 Minuten   |   von: Fabian   |   Aktualisiert: 13.11.2022
Alles scheint gut, Palmen und Sukkulenten gedeihen prächtig. Doch dann bildet sich auf der Blumenerde Schimmel. Das sind die Lösungen!

Die meisten Menschen fürchten Schimmel an den Wänden. Doch oft werden Schimmelpilze auf dem Substrat der Zimmerpflanzen vollkommen übersehen. Dabei kennen mehr als 75 % aller Pflanzenbesitzer das Problem, dass Blumenerde mit Schimmel behaftet ist. Besonders im Herbst und im Frühling tritt dieses Phänomen auf. Unter bestimmten Bedingungen ist Blumenerde mit Schimmel sogar auch gesundheitsgefährdend. Doch nicht nur dieser Faktor veranlasst die Menschen, den Pilzrasen rasch zu beseitigen. Auch ästhetische Gründe spielten eine Rolle. Wer ein paar einfache Maßnahmen beherzigt, kann schon bald auf eine Blumenerde ohne Schimmel blicken.

Grünpflanzen- und Palmenerde

Grünpflanzen- und Palmenerde

Inhalt


Warum ist Blumenerde für Schimmelpilze attraktiv?

Pilze sind, wie alle anderen Mikroorganismen, Teil der Natur. Sie erfüllen als Destruenten eine wichtige Aufgabe, denn sie zersetzen abgestorbenes Material. Daher siedeln sie sich vor allem dort an, wo reichlich Nahrung zu finden ist - auch in der Zimmerpflanzenerde. Das ist vollkommen normal, in nahezu jedem frisch gekauften Substrat finden sich Schimmelsporen, Bakterien und Viren. Wenn Faktoren wie Feuchtigkeit, Temperatur, pH-Wert und Nährstoffe in einem normalen Verhältnis stehen, dann bleiben die besiedelnden Mikroorganismen auch im Gleichgewicht. Doch durch Staunässe, zu starke Temperaturextreme, Nährstoffmangel oder pH-Wert-Verschiebungen entsteht für die jeweilige Pflanze Stress, sodass sich die Mikroorganismen ungehindert vermehren können. Wenn also die Blumenerde mit Schimmel überzogen ist, dann herrscht ein Ungleichgewicht in der Zusammensetzung.

Wie kommt es dazu, dass die Blumenerde Schimmel ansetzt?

Ein Grund hierfür kann beispielsweise stark verunreinigtes Substrat sein. Das ist jedoch nur bei sehr preiswerten Erden der Fall, die obendrein falsch gelagert werden. Die enthaltenen Schimmelsporen im Substrat breiten sich dann beim Ein- oder Umtopfen direkt im neuen Pflanzgefäß aus. Und ehe man sich versieht, ist schon nach kurzer Zeit die frisch gekaufte Blumenerde mit Schimmel überzogen. Doch es kann auch weit mehr dahinterstecken. Denn verschiedene externe Faktoren fördern die unkontrollierte Ausbreitung von Schimmelpilzen. So begünstigt vor allem das zu häufige und zu intensive Gießen, insbesondere in der kalten Jahreszeit, wenn sich die Zimmerpflanzen in der Vegetationsruhe befinden, dass die Blumenerde von Schimmel befallen wird. Auch schlecht belüftetes Substrat, das schon bald nach dem Einsatz strukturinstabil wird und in sich zusammensackt, fördert Staunässe. Daher ist es wichtig, nicht nur bei alten Pflanzen sondern auch bei frisch umgetopften Exemplaren darauf zu achten, ob die Blumenerde mit Schimmel behaftet ist.

Verschiedene Sorten von Erde

Verschiedene Sorten von Erde


Viele Menschen fragen sich, ob Blumenerde mit Schimmel gesundheitsgefährdend ist. Grundsätzlich sollten Personen mit chronischen Atemwegserkrankungen sowie Menschen mit einem reduzierten Allgemeinzustand oder einem eingeschränkten Immunsystem generell keine Zimmerpflanzen halten. Doch vor allem sollten diese Personengruppen Abstand von Pflanzen nehmen, deren Blumenerde mit Schimmel überzogen ist. Für alle anderen Menschen stellen die Sporen keine Gefahr dar. Außer das Milieu im Substrat kippt und es kommt zu einem Fäulnisprozess. Dann entstehen zudem mikrobielle flüchtige Verbindungen, kurz MVOC, welche zusätzlich zu den Schimmelsporen in die Raumluft abgegeben werden. Diese Verbindungen, auch als Aldehyde, Ketone oder Terpene bekannt, sind auch für gesunde Menschen schädlich und können zerebrale Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen als auch Atemwegserkrankungen verursachen. Deshalb sollte Blumenerde mit Schimmel immer frühestmöglich beseitigt werden – unabhängig vom Gesundheitszustand.

So wird die Blumenerde von Schimmel befreit

Zuerst lohnt sich ein genauer Blick: Ist die gesamte Blumenerde mit Schimmel überzogen oder sind nur einzelne, kleine Schimmelinseln erkennbar? Wenn sich noch kein Rasen auf dem Substrat gebildet hat, genügen oftmals kleine Maßnahmen. Mithilfe eines sauberen Löffels kann von der Blumenerde der Schimmel abgekratzt werden. Anschließend muss das Substrat unbedingt durchtrocknen und die Zimmerpflanze an einem hellen, warmen Ort stehen. Das ist notwendig, denn in feuchter Blumenerde kann Schimmel sonst überleben und immer wieder auftreten. Wenn sich nach einiger Zeit dennoch erneut auf der Blumenerde Schimmel gebildet hat, dann war bereits das gesamte Substrat von dem Myzel durchzogen und hat eventuell auch bereits das Gefäß verunreinigt. Dann sollten Betroffene ihren grünen Schätzen ein All-inclusive-Paket gönnen. Das ist zwar ein wenig arbeitsintensiv, doch es lohnt sich in jedem Fall. Einfache Maßnahmen reichen dann nicht mehr aus, um langfristig die Blumenerde von Schimmel zu befreien.


Yuccapalme - Umtopfen

Video: Yuccapalme umtopfen


Das ist zu tun, damit an der Blumenerde kein Schimmel mehr haftet

Die betroffenen Zimmerpflanzen sollten am besten im Freien umgetopft werden. Stehen keine neuen Gefäße zur Verfügung, müssen die alten unbedingt mit heißem Wasser gereinigt und mit Essig gesäubert werden. Nur dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, die Sporen abgetötet zu haben. Für das Umtopfen sollten Gärtner und Gärtnerinnen auf qualitativ hochwertiges Substrat zurückgreifen. Denn dieses bleibt auch über einen längeren Zeitraum strukturstabil und verdichtet nicht – die beste Voraussetzung für eine Blumenerde ohne Schimmel. Damit die vorsorgliche Wasserration vor dem Urlaub oder der gut gemeinte Extra-Schluck nicht zu Staunässe führt, ist die Drainageschicht wichtig. Am besten wird hierfür der Gefäßboden über dem Ablaufloch etwa 5 cm dick mit Blähton, Kies oder Sand besetzt und erst dann die Blumenerde eingefüllt. So ist der Wasserablauf dauerhaft gewährleistet.

Ein paar Tricks für noch bessere Ergebnisse

Neben dem Umtopfen stehen aber auch verschiedene Hausmittel zur Verfügung, um die Blumenerde von Schimmel zu befreien. Die kombinierte Therapie ist besonders empfehlenswert, da beispielsweise Pflanzenwurzeln weiterhin mit Sporen behaftet sein können, diese jedoch weder mit kochendem Wasser noch mit Essig behandelbar sind. Aus diesem Grund sollten Schimmelsporen umweltschonend und effektiv bekämpft werden. Hierfür hat sich beispielsweise Lebermoos-Extrakt bewährt. Wie alle Moose ist auch dieser Vertreter fungizid und dabei ungefährlich für Mensch und Tier. Teebaumöl ist ein Alleskönner, denn es wirkt nicht nur gegen saugende Insekten sondern auch gegen Schimmelsporen. Oftmals genügt eine einmalige Anwendung in Kombination mit dem Umtopfen. Ebenso ist es möglich, die Pflanzenwurzeln mit Zimt, Backpulver oder Aktivkohle zu benetzen, um Sporen zu eliminieren. Allerdings muss hier unbedingt darauf geachtet werden, dass die Schicht nur sehr dünn ist, da andernfalls diese Schimmel ansetzt.

Lebermoos

Lebermoos


Damit schimmelige Blumenerde der Vergangenheit angehört

Grundsätzlich ist es möglich, allein durch die Wahl des richtigen Substrates das Ausbreiten von Schimmel deutlich zu reduzieren. Denn je hochwertiger die Erde für die Zimmerpflanzen ist, umso geringer ist die Auftretenswahrscheinlichkeit. Daher gilt: Wer auf seiner Blumenerde keinen Schimmel züchten möchte, kauft hochwertige, torffreie und biologische Erde mit einem hohen Mineralanteil. Diese Substrate bleiben lange strukturstabil, sodass ausreichend Sauerstoff hineingelangt und leiten Wasser gut weiter. Des Weiteren ist es empfehlenswert, sämtliche Pflanzen einmal jährlich umzutopfen, unabhängig davon, ob eine neue Gefäßgröße notwendig wird oder ob die Blumenerde mit Schimmel besetzt ist.

Auf das kostbare Nass achten

Wasser ist und bleibt ein wichtiger Faktor. Nicht nur die Menge muss an die Bedürfnisse der Pflanzen angepasst werden, sondern auch die Zusammensetzung sollte stimmig sein. Das richtige Gießen erfordert daher etwas Übung, denn zwischen zu viel und zu wenig liegt manchmal nur ein schmaler Grat. Grundsätzlich ist das moderate Gießen jedoch besser, denn wenn das Substrat zu lange zu feucht bleibt, steigt die Gefahr von Schimmel und auch von Schädlingen massiv an. Des Weiteren sollte das Gießwasser am besten neutral sein. Wer zu kalkhaltiges oder gar gechlortes Wasser gießt, riskiert eine Verschiebung des Milieus und die Blumenerde kann schimmelig werden. Um dieses Milieu positiv zu beeinflussen, haben sich effektive Mikroorganismen bewährt.

Erde mit Tontöpfen und Gartenschaufel

Erde mit Tontöpfen und Gartenschaufel


Mit Hitze gegen den Schimmel

Wer beim Kauf einer neuen Blumenerde keinen Schimmel mit ins Haus bringen möchte, dem sei das Sterilisieren ans Herz gelegt. Denn auch bei qualitativ hochwertiger Blumenerde ist es möglich, dass sich im Laufe des Herstellungsprozesses oder während der Lagerung durch Nässe, Hitze oder Druck Schimmelsporen ausgebreitet haben. Diese werden dann unwissend mit eingekauft und in der Wohnung verbreitet. Aus diesem Grund legen manche Menschen vorbeugend die Blumenerde auf einem Backblech aus und erhitzen diese bei 200 Grad Celsius für etwa 20 Minuten. So kann man sicher gehen, dass alle Sporen abgetötet sind und sich nach dem Umtopfen auf der Blumenerde Schimmel seltener breit macht.



Schreibe einen Kommentar

Du möchtest deine Erfahrungen und Tipps mit uns teilen? Dann schreib uns gerne einen Kommentar. Wir sind schon ganz gespannt, was du uns zu erzählen hast!

Dein Kommentar*
Name + E-Mail*
Die mit * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder


Über Florado

Bestimmt hast du dich schon gefragt, wer eigentlich hinter Florado steckt und was das überhaupt bedeutet, dieses "Florado". Das ist ganz einfach erklärt…

Mehr erfahren
Newsletter

Wollen wir Brieffreunde werden? Wenn du dich für unseren Newsletter anmeldest, versorgen wir dich regelmäßig mit Aktionen, Deals und Infos rund um dein eigenes Florado. Worauf wartest du?

Passende Artikel

ab 14,34 €
18 l (0,80 €/l)
ab 12,61 €
18 l (0,70 €/l)
ab 18,99 €
40 l (0,47 €/l)
ab 12,57 €
18 l (0,70 €/l)

Ähnliche Berichte

06. Juni 2022 | von Marie
22. Juni 2022 | von Paula
08. Juni 2022 | von David
09. Juni 2022 | von Fabian
Über Florado

Bestimmt hast du dich schon gefragt, wer eigentlich hinter Florado steckt und was das überhaupt bedeutet, dieses "Florado". Das ist ganz einfach erklärt…

Mehr erfahren
Newsletter

Wollen wir Brieffreunde werden? Wenn du dich für unseren Newsletter anmeldest, versorgen wir dich regelmäßig mit Aktionen, Deals und Infos rund um dein eigenes Florado. Worauf wartest du?

Einzigartige Qualität
Versand bis vor die Haustür
Vielseitige Inspirationsquelle
Kompetente Beratung