Wie man im Handumdrehen einen Rhododendron verjüngen kann

Wo man bei vielen Pflanzen mit der Zeit definitiv aktiv werden muss, da ist der Rückschnitt beim Rhododendron kein absolutes Muss.

Doch warum schwören so viele Pflanzenfreunde dennoch auf die Maßnahme, obwohl diese gar nicht zwingend notwendig ist? Das Verjüngen eines Rhododendrons hat gewisse Vorteile, die sich in der Optik und in der gesundheitlichen Verfassung der Pflanze widerspiegeln. Anstatt der Pflanze tatenlos beim Wachsen zuzuschauen und das Glück nicht in die eigenen Hände zu nehmen, möchten viele Personen lieber selbst anpacken und ihr etwas Gutes tun. Mit vergleichsweise wenig Aufwand kann man so dafür sorgen, dass die Pflanze gut gedeiht und das einzigartige Aussehen einem lange erhalten bleibt. Das Verjüngen des Rhododendrons gewährleistet, dass man auf die unnachahmliche Ausstrahlung niemals verzichten muss.

Gründe die für eine Verjüngung des Rhododendron sprechen

Für viele Pflanzenfreunde gehört der Rhododendron zu den absoluten Lieblingspflanzen. Die verschiedenen Arten weisen teils große Unterschiede auf. Während einige schnell gedeihen, da wachsen andere wiederum nur sehr langsam. Die Pflanzen können zudem äußerst anspruchsvoll sein, belohnen einen dafür aber mit einer wunderbaren Blütenpracht. Je nach Art kann der Außenbereich in vielen unterschiedlichen Blütenfarben erstrahlen. Darüber hinaus ist der Wuchs recht dicht, wodurch er die Blicke wie magisch anzieht. Die Pflanze ist zudem für ihre Anfängerfreundlichkeit bekannt. Rückschnitte sind bei korrekter Pflege normalerweise nicht notwendig - dennoch trägt das Verjüngen bzw. Schneiden des Rhododendrons dazu bei, dass die Pflanze sich noch besser entwickeln kann und schöner aussieht. Über die Jahre und Jahrzehnte hinweg kann der Wuchs recht wilde Züge annehmen. Viele Pflanzenfreunde verjüngen einen Rhododendron vor allem, wenn er zu groß geworden ist oder unterhalb zu stark verkahlt ist. Mit einem starken Rückschnitt kann man ihn mit der Zeit wieder ansehnlich gestalten.

Allgemeines zur Durchführung des Rückschnitts

Hat man sich für die Verjüngung des Rhododendrons entschieden, sollte man sich im nächsten Schritt an die Vorbereitung machen. Es ist wichtig sich gewisse Grundregeln anzueignen, um sicherstellen zu können, dass die Pflanze die Arbeiten gut übersteht. So ist unter anderem der passende Zeitraum bei der Verjüngung eines Rhododendrons wichtig. Je nachdem für welche Schnittart man sich entscheidet bzw. wie die Zielsetzung ist, muss man die Arbeiten zu unterschiedlichen Zeitpunkten ausführen. In der Regel müssen die Arbeiten zwischen Februar und März oder Juli und November durchgeführt werden. In den ersten Jahren sollte man auf das Verjüngen des Rhododendron vollständig verzichten. Die Pflanze ist noch nicht stark genug im Erdreich verwurzelt, sodass Rückschnitte die gesundheitliche Verfassung ins Ungleichgewicht bringen könnten. Erst, wenn die Pflanze fest im Boden angekommen ist, kann man mit dem Verjüngungsschnitt beginnen. Schnittarbeiten fallen schonender aus, wenn sie über zwei Jahre erstreckt werden.

Insgesamt gibt es vier unterschiedliche Schnittarten, mit denen man jeweils ein anderes Ziel verfolgen kann. Das Ausputzen findet direkt nach der Blütezeit statt und beschreibt das Entfernen von verwelkten Blüten. Dadurch wird vor allem die Bildung neuer Knospen angekurbelt. Beim Erhaltungsschnitt hingegen steht die Beseitigung von kahlen und ungünstig gelegenen Einzeltrieben im Vordergrund. Diese Schnittart wird noch vor der ersten Blüte im Frühjahr umgesetzt. Mit einem Verjüngungsschnitt versucht man wiederum die Revitalisierung eines alten Strauches zu fördern. Das Verjüngen eines alten Rhododendrons wird innerhalb des Spätwinters durchgeführt und sollte bis spätestens Anfang März beendet sein. Mit einem Aufbauschnitt nach einer Verjüngung verfolgt man hingegen das Ziel den Neuaustrieb nach einem Radikalschnitt zu fördern. Die Arbeiten sollten bestenfalls innerhalb des Frühjahrs vor der Blütezeit erfolgen. Dem Pflanzenfreund stehen somit für jedes Ziel verschiedene, effektive Maßnahmen zur Verfügung. Obwohl die Verjüngung des Rhododendrons nicht zwingend notwendig ist, kann man der Pflanze so dennoch etwas Gutes tun und sie optisch aufwerten.

Die verschiedenen Schnittarten unter der Lupe

Immer dann, wenn die Blüten des Rhododendrons müde wirken, sollte man sich Gedanken über eine alljährlich stattfindende Blütenpflege machen. Die anfallenden Arbeiten sind dabei keineswegs zu kompliziert und können auch von Pflanzen-Beginnern hervorragend umgesetzt werden. Die Verjüngung des Rhododendrons hat verschiedene Vorteile. Die Pflanze hat vor allem auf Grund der makellosen Optik einen hohen Beliebtheitsgrad. Wenn die Blüten welk sind oder farblich ein wenig trist wirken, kann die Atmosphäre nicht mehr so stark zum Vorschein kommen. Durch die Verjüngung wird der Rhododendron schnell wieder zu einem tollen Garten-Highlight. Auf der anderen Seite verschafft die Pflegemaßnahme dem neuen Blütenschmuck Platz. Unter den verwelkten Blüten warten bereits die frischen Knospen darauf austreiben zu können. Durch die Beseitigung der welken Blüten wird der neue Austrieb angekurbelt und die Pflanze kann entsprechend wieder schneller in altem Glanze erstrahlen. Das Entfernen der verwelkten Blütenstände wird auch Ausputzen genannt. Die unter den Blüten befindlichen Triebstücke werden dabei zwischen Daumen und Zeigefinger geklemmt. Im Anschluss kann die Blütentraube einfach zur Seite hin abgeknipst werden. Es muss während der Arbeit keine Gartenschere genutzt werden.

Der Erhaltungsschnitt – ein gepflegteres Erscheinungsbild für die Pflanze

Der Verjüngungsschnitt und der Aufbauschnitt

Im Laufe der Zeit kann es sein, dass dem Rhododendron ein wenig die Kraft ausgeht und sich Verkahlungen breit machen. Mit Hilfe des Verjüngungsschnitts kann man über mehrere Jahre verteilt den vergreisenden Strauch vor unumkehrbaren Schäden retten. Es ist dabei jedoch wichtig die Arbeiten zwingend auf einige Jahre zu verteilen, da die sofortige Umsetzung zu kräfteraubend wäre und die Situation weiter verschlimmern würde. Die Verjüngung des Rhododendrons sollte auf einen frostfreien Tag vor Beginn des März fallen. Rund ein Drittel der verkahlten Triebe kann dabei auf einen jungen Seitentrieb abgeleitet werden. Der Schnitt sollte direkt hinter der Gabelung angesetzt werden. Beim Aufbauschnitt wiederum wird die vorab beschriebene Verjüngung des Rhododendrons im darauffolgenden Frühjahr vollendet. Hierbei werden die letzten überalterten Äste zurückgeschnitten. Man verwendet bestenfalls wieder die Schnitttechnik, die bereits beim Erhaltungsschnitt beschrieben wurde. In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich ebenfalls die Bodentriebe näher zu begutachten. Während die starken Exemplare stehen bleiben dürfen, sollte man die schwachen Konkurrenztriebe hingegen beseitigen, indem man sie bodeneben abschneidet.

Pflegetipps nach der Verjüngung des Rhododendrons

Die Verjüngung des Rhododendrons wirkt sich auf lange Sicht gesehen sehr positiv auf die Gesundheit und das Äußere der Pflanze aus. Im Zeitraum unmittelbar nach dem Rückschnitt muss die Pflanze sich jedoch zunächst von den vollendeten Arbeiten erholen. Für den Pflanzenfreund bedeutet dies, dass man ihr unbedingt mehr Zuwendung als sonst schenken muss. Während der Pflege sollte man insbesondere auf eine erstklassige Nährstoffversorgung achtgeben. Hornspäne sind sehr effektiv und treffen den Geschmack der Pflanze, aber auch spezieller Rhododendron-Dünger überzeugt. Darüber hinaus sollte man die alte Mulch-Schicht vollständig abtragen und durch eine neue ersetzen. In Trockenperioden ist es zudem wichtig die Pflanze mit genug kalkfreiem Wasser zu versorgen. Die Pflanze sollte nun mindestens zwei Jahre lang an Ort und Stelle bleiben, da eine Umpositionierung zu kräfteraubend wäre.

Nach der Verjüngung geduldig sein

Es ist verständlich, dass man nach Vollendung der Verjüngung den Rhododendron schnell wieder kraftvoll und in alter Schönheit betrachten möchte. Man sollte jedoch immer im Hinterkopf bewahren, dass die Pflanze für die Regeneration und den Neuaufbau der Krone eine gewisse Zeit benötigt. Zudem wächst die Pflanze durch den Rückschnitt nicht sehr viel schneller als vorher. Nach der Durchführung der Verjüngungsmaßnahmen kann es bis zu vier Jahre lang dauern, bis die Krone wieder in altem Glanz erstrahlt und frische Knospen ausbildet. Um den dichten und kompakten Wuchs der Krone sicherzustellen, ist es empfehlenswert einmal jährlich die unverzweigten Neutriebe mit Hilfe einer Gartenschere einzukürzen. Die Arbeiten sollten bis spätestens Ende Februar abgeschlossen sein.

Nur hochwertiges Werkzeug für den Rückschnitt nutzen

Der Rückschnitt des Rhododendrons kann um ein Vielfaches schonender durchgeführt werden, wenn man als Pflanzenfreund ein hochwertiges Werkzeug benutzt. Vor allem Sauberkeit und Schärfe sind hierbei besonders wichtig. Vergleicht man die Schnittarbeiten mit einer Operation, wird einem schnell bewusst, warum vor allem Hygiene wichtig ist. Dringen Krankheitserreger an der Schnittstelle ein, können diese einen negativen Einfluss auf die Pflanzengesundheit haben. Mit einem unscharfen Werkzeug können keine glatten Schnitte durchgeführt werden. Damit die Wundschließung der Pflanze schnell und ohne große Komplikationen erfolgen kann, sollte daher nur mit scharfen Hilfsmitteln gearbeitet werden.