Liguster pflegen und düngen – So fühlt er sich am wohlsten

Der blütenreiche Liguster ist ein schnittverträgliches Ölbaumgewächs und vor allem als blickdichte, immergrüne Hecke sehr beliebt.

Der Liguster gehört zu den pflegeleichten Sträuchern und ist damit auch bei vielen Gärtnern sehr beliebt. Wer einen Liguster pflegen möchte, kann ihn als Heckenpflanze, als schöngeformte Solitärpflanze oder sogar im Kübel halten. Selbst als Bonsai macht der Liguster eine gute Figur, da er ausgesprochen schnittverträglich und flexibel ist. Dennoch gibt es bei der Pflege des Ligusters einige Dinge zu berücksichtigen, will der Gärtner seinen Liguster so pflegen, dass dieser ein gleichmäßig blickdichtes Blätterwachstum bildet. Das regelmäßige Schneiden gehört beispielsweise unbedingt zur richtigen Ligusterpflege dazu. Doch eigentlich ist es beinahe kinderleicht, einen Liguster zu pflegen.

Liguster pflegen und richtig gießen

Das richtige Gießen spielt eine große Rolle, will der Gartenfreund seinen Liguster pflegen, ohne dabei Staunässe zu erzeugen oder ihn vertrocknen zu lassen. Bereits vor dem Einpflanzen erhält der Liguster ein ausgiebiges Wasserbad, bei dem er sich schon einmal richtig mit Wasser vollsaugen kann. Direkt nach der Pflanzung genießt er das zweite Mal sein kühles Nass mit Hilfe eines frisch angelegten Gießwalls. Dieser verhindert, dass wertvolles Wasser seitlich verlorengeht. Auch in den ersten Jahren profitiert der Liguster von einer Extra-Wassergabe an besonders trockenen Tagen. Dennoch sollte die obere Schicht des Erdreichs immer erst ein wenig angetrocknet sein, bevor erneut gegossen wird. Staunässe verträgt der sonst so robuste Liguster gar nicht gut. Daher ist eine Drainageschicht auf dem Boden des Pflanzlochs empfehlenswert.

Liguster pflegen im Sommer und Winter

Der Liguster kommt auch mit längerer Trockenheit und hohen Temperaturen recht gut zurecht. Junger Liguster, der erst vor kurzem gepflanzt wurde, benötigt jedoch gerade im Sommer häufigere Wassergaben. Es macht weniger Arbeit, einen älteren Liguster zu pflegen, da dieser bereits ein kompaktes Wurzelsystem ausgebildet hat und lediglich nach länger Trockenheit und an sehr heißen Tagen gegossen werde muss. Ist der Boden sehr lehmhaltig und schwer oder bei langer Dürre sehr ausgetrocknet, kann er nicht so viel Wasser auf einmal aufnehmen. Dann empfiehlt es sich, den Liguster ebenfalls in kleineren Mengen und kürzeren Abständen immer wieder zu gießen, bis der Boden wieder durchlässiger geworden ist. Besser als sehr kalkhaltiges, kaltes Wasser aus der Leitung ist handwarmes Regenwasser aus der Regentonne. Ansonsten ist der Liguster sehr leicht zu pflegen und erhebt kaum Ansprüche an die Pflegekünste seines Gärtners, solange er sich an seinem gut gewählten Standort wohlfühlt.

Da die meisten Liguster-Arten ihr Blätterkleid auch im Winter tragen, sollte der Liguster im Winter an frostfreien Tagen ebenfalls ab und zu gegossen werden. Die meisten Liguster-Arten sind winterhart und benötigen selbst bei starken Minustemperaturen keinen Winterschutz. Dennoch macht es Sinn, eine Mulchdecke anzulegen, die im Sommer vor Austrocknung und im Winter vor der Kälte schützt. Da auch im Winter ab und zu die Sonne scheint, benötigt junger Liguster manchmal ein wenig Schutz vor der Wintersonne, die bei den zarten Trieben zu unschönen Verbrennungen führen kann. Sehr junge Ligusterpflanzen sind auch für ein wenig Winterschutz im Wurzelbereich dankbar. Dieser kann zusätzlich zur Mulchschicht noch mit Tannenzweigen oder trockenem Laub abgedeckt werden. Zwar wird der Liguster gern als immergrüne Pflanze bezeichnet. Tatsächlich ist es aber so, dass der Liguster gegen Winterende seine Blätter verliert, wenn das neue Laub schon größtenteils sichtbar ist.

Liguster pflegen und düngen

Zweimal im Jahr sollte der Gartenfreund seinen Liguster düngen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Liguster als Hecke oder Solitärpflanze gehalten wird. Bereits im März, noch bevor der Liguster der Frühlingssonne seine neuen Triebe entgegenstreckt, sollte eine erste Düngung erfolgen. Denn der Wechsel des Blätterkleides und der Neuaustrieb sowie die Blütenbildung kosten den Liguster jede Menge Nähr- und Vitalstoffe. Im Sommer ist es Zeit für eine zweite und letzte Düngung. Wird der Liguster zu einem späteren Zeitpunkt nochmals gedüngt, entwickelt er schwache, dünne Triebe, die in der kalten Jahreszeit erfrieren. Daher ist gegen Ende Juli der richtige Zeitpunkt für eine nochmalige Düngung, die dem Liguster durch den Herbst und Winter hilft. Hornspäne eignen sich besonders gut für die erste Zeit nach der Pflanzung. Diese können einfach rund um Strauch oder die Hecke verteilt und oberflächlich eingeharkt werden. Später empfiehlt sich ein hochwertiger Mineraldünger, um den Liguster zu pflegen und langfristig zu düngen.

Diese Nährstoffe benötigt der Liguster

Liguster pflegen und schneiden

Um den Liguster zu pflegen, ist es natürlich wichtig, ihn regelmäßig zu schneiden. Ob radikaler Rückschnitt, schicker Formschnitt, Auslichtungsschnitt oder Korrekturschnitt bei vorwitzig herausragenden Zweigen: Wer seinen Liguster pflegen möchte, muss ab und zu zur Hecken- und Gartenschere greifen. Hier gilt es vor allem die Schon- und Brutzeit der Vögel zu beachten. Zwischen März und Ende September sind daher lediglich schonende Schnittmaßnahmen mit der manuellen Gartenschere erlaubt. Der verjüngende Rückschnitt mit der elektrischen Heckenschere dagegen sollte am besten an einem frostfreien Tag im Februar stattfinden, bevor die Brutzeit der Vögel und der Austrieb des Ligusters beginnen. Der Liguster, der als beliebte Heckenpflanze gilt, ist recht schnittresistent und verzeiht auch unvorhergesehene Schnittfehler sehr gut. Es ist also auch für Anfänger kein Problem, einen Liguster zu pflegen und zu schneiden. Dank seines raschen Wachstums sind zu kurz geratene Stellen in der Hecke rasch wieder nachgewachsen, so dass Schnittfehler im Nachhinein recht einfach zu korrigieren sind.

Weitere Tipps zur Pflege des Ligusters

Ältere Ligusterhecken werden im unteren Bereich mit der Zeit oftmals etwas lichter und wollen nicht mehr so recht gedeihen. Dies liegt meistens an einem Mangel an Licht. Wenn also die Ligusterhecke nur unten kahle Stellen aufweist, ist dies ein Zeichen für eine ungünstig gewählte Heckenform. Es empfiehlt sich, die Hecke so zu schneiden, dass sie nach oben hin schmaler wird. So erhalten alle Bereiche der Hecke ausreichend Licht zur Bildung neuer Blätter und für die Photosynthese. Zusätzlich sollte ein kleiner Auslichtungsschnitt vorgenommen werden, bei welchem abgestorbene und unerwünschte Triebe entfernt werden. Nach kurzer Zeit trägt der Liguster wieder ein blickdichtes Blätterkleid.

Liguster im Kübel pflegen

Wer einen im Kübel wachsenden Liguster pflegen möchte, muss einige Dinge beachten, damit der Liguster im Pflanzkübel gedeiht. Wichtig ist vor allem die Topfgröße, die dem wachsenden Wurzelwerk des Ligusters ausreichend Platz bieten muss. Auch ein Wasserabzugsloch ist unerlässlich, denn der sonst so unempfindliche Liguster hasst nichts so sehr, wie Staunässe im Wurzelbereich. Daher sollte der Topfboden zusätzlich mit einer Drainageschicht aus Blähton oder Tonscherben ausgelegt sein. Der Liguster im Topf ist ganz auf die Pflege seines Gärtners angewiesen, benötigt regelmäßig Wasser und sollte mindestens zweimal im Jahr gedüngt werden. Dennoch macht es kaum Arbeit, einen im Kübel wachsenden Liguster zu pflegen.

Liguster pflegen: das nötige Werkzeug

Um den Liguster zu pflegen, benötigt der Gartenfreund nicht allzu viele Gerätschaften. Eine elektrische Heckenschere ist auf jeden Fall von Vorteil, um den Liguster als Hecke oder Solitärpflanze in Form zu bringen. Doch auch eine hochwertige manuelle Gartenschere ist wichtig, um den Liguster pflegen und schneiden zu können. Denn viele Bereiche sind mit einer großen Elektro-Heckenschere nur schwer zugänglich. Ein Wasserschlauch erleichtert das Wässern des Ligusters im Garten, während der Kübel-Liguster auch mit der Gießkanne gegossen werden kann. Einen Liguster zu pflegen, ist also mit wenigen Gerätschaften gut zu bewältigen und weit weniger arbeitsintensiv, als der Gartenfreund meist denkt.