Obstbäume pflegen leicht gemacht

Es gibt zur warmen Jahreszeit kaum etwas Schöneres als durch den Außenbereich zu laufen und sich an seinen Obstpflanzen zu erfreuen.

Gerade Pflanzen-Beginner denken jedoch sehr häufig, dass die Kultivierung der Pflanzen mit vielen Hürden verbunden ist. Dabei wird es dem Pflanzenfreund heutzutage so einfach gemacht wie noch nie. Mit der richtigen Vorbereitung kann man die Obstpflanzen schon bald auch im eigenen Garten beobachten. Dank der üppigen Ernte lassen sich viele verschiedene, leckere Speisen zubereiten. Kuchen, Torten und andere Leckereien schmecken direkt doppelt so gut, wenn man die Früchte vorab frisch von den eigenen Pflanzen abgeerntet hat. Da lassen die begeisterten Blicke der Liebsten nicht lange auf sich warten, wenn man die köstlichen Naschereien auftischt. Damit die Pflanzen sich gut entwickeln, sollte man im Vorfeld jedoch genug Zeit in Pflegemaßnahmen investieren. Solange man gewissenhaft vorgeht und die notwendigen Arbeiten kontinuierlich umsetzt, sind einem gesunde Obstpflanzen garantiert.

Ein bunter Mix an wichtigen Pflegemaßnahmen

Es ist wichtig, dass man während der Pflege von Obstpflanzen das Gesamte nicht aus den Augen verliert. Die hochwertige Umsetzung einzelner, bestimmter Pflegemaßnahmen allein reicht nicht aus. Alle wichtigen Aufgaben müssen gleichermaßen im Fokus bewahrt werden, damit die Pflanze sich gut entwickeln und eine ordentliche Ernte hervorbringen kann. Die Pflege der Obstpflanzen kann in vorbereitende und regelmäßige Maßnahmen unterteilt werden. Während man sich innerhalb der Vorbereitung darauf konzentriert, welcher Standort und welcher Untergrund am ehesten zu den Vorlieben der Pflanze passt, da beinhalten die regelmäßigen Pflegeaufgaben all das, was nach der Einbringung ins Erdreich für eine gute Entwicklung wichtig ist. Zu den wiederkehrenden Aufgaben gehören unter anderem das Gießen, Düngen und Zurückschneiden und je nach Art auch das Bestäuben. Doch auch während der Winterzeit müssen bei einigen Pflanzen bestimmte Punkte im Hinterkopf bewahrt werden.

Den richtigen Standort finden und einpflanzen

Eine allgemeingültige Vorgehensweise kann bei der Suche nach dem passenden Standort nicht zusammengefasst werden, da die jeweiligen Arten unterschiedliche Bedürfnisse haben. Es ist daher wichtig sich für die Standortsuche genug Zeit zu lassen und die Ansprüche der Pflanze mit einfließen zu lassen. So kann man einen Platz ausfindig machen, der wirklich zu den Anforderungen passt. In der Regel lieben die meisten Obstpflanzen sonnige und luftige Standorte. Viele von ihnen kommen jedoch auch hervorragend mit halbschattigen Lagen zurecht. Schwere Böden mit hohem Staunässe-Risiko sollte man stets vermeiden. Besonders Apfel-, Birnen- und Kirschbäume zeigen sich hier besonders empfindlich. Wer die Obstpflanze innerhalb eines Beetes kultivieren möchte, sollte bei der Standortsuche besonders behutsam vorgehen. Eine spätere Umpositionierung könne sich negativ auf die Pflanzengesundheit auswirken. Obstpflanzen für den Kübel sind da um ein Vielfaches unkomplizierter. Die kompakt wachsenden Pflanzen können ohne Probleme umgestellt werden, falls der Standort sich im Nachhinein als nicht ganz so optimal herausstellen sollte.

Auch der Pflanzzeitpunkt und ein ordnungsgemäßes Vorgehen während der Einbringung ins Erdreich sind wichtig für die Entwicklung der Obstpflanze. Containerpflanzen können abseits der frostigen Jahreszeit ganzjährig eingepflanzt werden. Pflanzen, die ohne Ballen oder Container daherkommen, sogenannte wurzelnackte Bäume, sollten wiederum ausschließlich im Frühjahr oder Herbst eingebracht werden. Auch hier sollte der Boden frei von Frost sein. Das Pflanzloch sollte in etwa die doppelte Größe des Wurzelballens aufweisen. Die Beschaffenheit des Bodens sollte locker sein. Ist der Untergrund zu fest, sollte dieser im Vorfeld bestenfalls mit einem Spaten aufgelockert werden. Im Anschluss kann ein wenig Komposterde oder Humus ins Pflanzloch geschüttet werden. Es wird darauffolgend mit Hilfe eines Gummihammers der Pflanzpfahl in den Boden geschlagen. Dieser muss unbedingt lang genug sein, da er dem daran festgebundenen Stamm später Halt geben wird. So ist der noch junge Baum vor Windbrüchen geschützt und ein gerader Wuchs ist sichergestellt. Die Obstpflanze wird nun so eingesetzt, dass die Veredelungsstelle oberhalb der Erde bleibt. Das Loch wird abschließend wieder mit Erde aufgefüllt.

Obstpflanzen pflegen – so sollte gegossen werden

Zur Pflege von Obstpflanzen gehört auch das regelmäßige und vor allem korrekte Gießen. Da Trockenperioden immer weiter zunehmen, ist eine gute Versorgung mit Wasser wichtiger denn je. Zu groß wäre ansonsten die Gefahr, dass die Pflanzen den Fruchtbehang abwerfen oder die Hitze sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. Da die Bedürfnisse der Arten teils sehr unterschiedlich ausfallen können, lässt sich entsprechend auch beim Gießen keine allgemeingültige Regel zusammenfassen. In der Regel ist es jedoch so, dass pro Quadratmeter Fläche rund 30 Liter Wasser bei einem Obstbaum fällig werden. Bei langanhaltenden Trockenperioden sollte pro Woche zwei- bis dreimal zur Gießkanne oder zum Gartenschlauch gegriffen werden. Während des Gießens ist es ratsam den Wasserstrahl eher auf die Baumscheibe und nicht direkt auf den Stamm zu richten. So kann das Wasser über die feinen Faserwurzeln besser aufgenommen werden und die Pflege der Obstpflanzen verläuft hochwertiger.

Die korrekte Düngung von Obstpflanzen

Obstpflanzen pflegen mit Hilfe eines Rückschnitts

Regelmäßige Rückschnitte sind innerhalb der Pflege von Obstpflanzen förderlich für die Pflanzengesundheit und verschönern nebenher zudem das Aussehen. Bevor es mit den Arbeiten los geht, sollte man jedoch zunächst den optimalen Schnittzeitpunkt ausmachen. Dieser kann von Art zu Art variieren, sodass man sich im Vorfeld genaustens erkundigen sollte. Als Faustregel kann man jedoch im Hinterkopf bewahren, dass die Obstpflanzen im Frühjahr stärker austreiben, wenn man im Vorjahr zeitig mit dem Rückschnitt beginnt. Der Herbst gilt bei den meisten Arten entsprechend als ideal. Bei Apfel-, Quitten- und Birnenbäumen ist hingegen trotz der Faustregel die Umsetzung im Spätwinter besser, da ein langsameres Wachstum die Blütenbildung begünstigt. Für eine saubere Durchführung eignen sich vor allem Bügelsägen und Klappsägen. Die Vorgehensweise während des Schneidens unterscheidet sich von Art zu Art zu stark, sodass man hier keine artenübergreifende Empfehlung aussprechen kann.

Obstpflanzen für den Einbruch des Winters vorbereiten

Zur Pflege von Obstpflanzen gehört auch eine gute Vorbereitung für die kältere Jahreszeit. Während ältere Pflanzen die Belastungen des Winters in der Regel ausgezeichnet abschütteln können, da sollte man jüngeren Exemplaren hingegen ein wenig behilflich sein. Sie weisen in der Regel noch eine sehr glatte Rinde auf, die besonders empfindlich auf Frost reagiert. Die Kälte kann sich im schlimmsten Falle so negativ auf die Pflanzengesundheit auswirken, dass die junge Obstpflanze eingeht. Um dieses Szenario abzuwenden, ist es empfehlenswert den Stamm mit Kalk anzustreichen. Das Sonnenlicht kann auf diese Weise besser reflektiert werden, was dazu führt, dass die Obstpflanze sich gleichmäßiger aufwärmen kann und Spannungsrisse schlussfolgernd nicht entstehen können. Alternativ kann der Stamm vor Winterbeginn auch mit Stroh-, Jute- oder Rohrmatten ummantelt werden.

Obstpflanzen vor Nagern bewahren

Die Bekämpfung von Schädlingen nimmt bei der Pflege von Obstpflanzen einen hohen Stellenwert ein. Vor allem junge Pflanzen sehen sich in den ersten Jahren kräftemäßig nicht dazu in der Lage die daraus resultierenden Schäden abzuschütteln. Zeitgleich ziehen die frisch in den Boden eingebrachten Pflanzen die Schädlinge wie magisch an, was die Situation nochmals zuspitzt. Vor allem Wühlmäuse haben es auf die jungen Obstpflanzen abgesehen. Um die Nager effektiv auf Distanz zu halten, ist es daher empfehlenswert in das Pflanzloch einen Drahtkorb einzusetzen. Unverzinkter Kaninchendraht mit einem Durchmesser von 60 bis 80 Zentimetern ist optimal. Die Tiefe sollte darüber hinaus rund 40 bis 50 Zentimeter betragen. Die Pflanze kann anschließend mittig des ausgekleideten Pflanzloches eingesetzt werden. Schäden werden durch die Maßnahme deutlich reduziert und man muss entsprechend weniger Zeit in die Pflege der Obstpflanzen investieren.

Pflanzen vor kleineren Schädlingen und Krankheiten beschützen

Es empfiehlt sich innerhalb der Pflege von Obstpflanzen auch den Schutz vor kleineren Schädlingen und Krankheiten zu fokussieren. In der Regel ist das Frühjahr der perfekte Zeitpunkt, um entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Mit Hilfe von Leimringen kann man am Stamm den Zulauf von Ameisen verhindern. Diese zeigen sich besonders in den Sommermonaten sehr aktiv. Auch der Lausbefall wird dadurch deutlich eingeschränkt. Zwischen Herbst und Frühling sollte darüber hinaus das auf dem Boden liegende Laub vollständig entfernt werden, da dieses oftmals Pilzinfektionen verursacht. Vor allem Kirsch- und Aprikosenbäume sind besonders anfällig für Pilzerkrankungen. Alle Maßnahmen sollten jedes Jahr aufs Neue in die Pflege der Obstgehölze eingebunden werden. So kann man nicht nur die Pflanzen selbst, sondern auch das Obst pflegen und eine üppige Ernte sicherstellen.